Hochwertige Fassaden werden immer öfter als vorgehängte hinterlüftete Fassaden, auch bekannt als hinterlüftete Fassade oder vorgehängte Fassade, ausgebildet. Für diese Art der Fassadengestaltung gibt es eine ungeheuere Material- und Ausführungsvielfalt. Der Ursprung liegt im Deutschen Schiefergürtel. Dort werden die Hauswände und Fassaden, ähnlich dem Dach, mit Schiefer eingedeckt. Danach entwickelte sich in diesen Regionen die Fassadenverkleidung mit kleinformatigen Asbestplatten und später mit Faserzementplatten. Diese „senkrechten Dächer“ bieten dem Haus einen sichereren Schutz gegen die Unbilden des Wetters als einfach verputzte Wände.
Materialien
Besonders effektiv und bauphysikalisch optimiert ist eine vorgehängte Fassade wenn man Sie wärmegedämmt und hinterlüftet ausführt. Vorgehängte hinterlüftete Fassaden aus großformatigen Platten sind dabei die moderne Architektur zu erobern.
Als Materialien kommen hier Platten aus Faserzement, HPL, Metall, vorzugsweise Aluminium, gepresste Dämmstoffe mit Deckschicht aus Aluminium und weitere Verbundmaterialien zum Einsatz. Von diesen Materialien werden profilierte Aluminiumtafeln, Faserzementplatten oder HPL-Platten vorwiegend eingesetzt.
Aluminiumtafel müssen profiliert sein, da sie sonst auf Grund der Wärmedehnung „schüsseln“. Die Befestigung erfolgt hier sichtbar oder verdeckt. HPL Platten bestehen aus vielen Schichten Papier, welches mit Harz gebunden wird. Unter hohem Druck werden diese Papierschichten „laminiert“. Diese Platten sind besonders lichtecht. Montiert werden großformatige Platten auf Unterkonstruktionen aus Holz oder aus Aluminium. Die Befestigung kann sichtbar oder unsichtbar erfolgen.
Vorteile: Großformatige Planung
Während ein Dachdecker auf dem Dach für alle Herausforderungen vor Ort eine handwerkliche Lösung entsprechend den anerkannten Regeln der Technik entwickelt, wird eine großformatige Fassade „generalstabsmäßig“ geplant. Die Anordnung der Platten wird nach architektonischen Gesichtspunkten festgelegt. Das Fugenbild spielt hier eine Rolle. Durch Fenster und Türen sind Grundraster vorgegeben, nach denen das Plattenbild ausgerichtet wird. Nach diesem Plan wird die Unterkonstruktion montiert.
Erst danach wird ein Feinaufmaß der Platten genommen. Dadurch wird gewährleistet, dass feinste Toleranzen aufgenommen werden und ein tadelloses Bild der Fassade entsteht. Die einzelnen Platten werden von externen Dienstleistern aus den Rohtafeln zugeschnitten. Selbst die Bohrungen für die Befestiger sind in der Vorfertigung enthalten. Danach erfolgt die Montage. Gibt es keine Beschädigungen, passt alles. So freut sich der Dachdecker und der Auftraggeber.
Frohburg im November 2018,
Hans-Jörg Köhler