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Szenario

2019 sollen die ersten Elektroautos mit einer Reichweite von 400 – 500 km auf dem Markt kommen. Mit diesen Autos kann man 90 % der Fahrten mit eigenem Solarstrom bestreiten. Mitarbeiter kommen mit Elektroauto und laden während der Arbeitszeit ihr Auto kostenfrei mit Solarstrom. Nur bei längeren Strecken in den Urlaub oder zur INTERSOLAR muss man unterwegs mal „nachtanken“. Am Zielort lädt man kostenfrei von der Solaranlage des Hoteliers – ähnlich der jetzigen W-LAN-Nutzung.

Die Sorge besteht, dass der Bundesfinanzminister die wegbrechenden Einnahmen aus der Mineralölsteuer mit einer Sonnensteuer oder etwas Ähnlichen kompensieren wird. Hier ist klarer Investitionsschutz durch die Politik für Investoren, die sich Solaranlagen bauen lassen und für Unternehmer, die ihr Geschäftsmodell auf die Montage solcher Anlagen ausrichten, gefragt.

Nach mehreren Jahren Pause besuchte ich in diesem Jahr wieder einmal die Intersolar. Im Vergleich zu früheren Jahren ist die Messe bedeutend kleiner geworden. Jedoch, die Zeichen in der Branche sind auf Wachstum gestellt. Dies liegt insbesondere an der fortgeschrittenen Speichertechnik. Die Preise für Speicher sind stark gesunken. So ist es mittlerweile ohne Subventionen für Privathaushalte und Mittelständler rentabel, Solarstrom zu speichern und selbst zu verbrauchen. Mit den steigenden Reichweiten und den sinkenden Preisen für Elektroautos wird so preiswerte und wirklich saubere Mobilität möglich. Für uns als Dachdecker besonders interessant war eine Dachbahn, auf die polykristaline Solarzellen auflaminiert werden. Hersteller ist die schon immer innovative Firma Alwitra aus Trier. Mit dieser Kombination aus Dichtungsbahn und Solarmodul werden statische und Windsogprobleme ausgeschaltet.
Besonders freut sich ein Sachse, wenn er auf der Messe auf ein sächsisches Unternehmen trifft. SENEC aus Leipzig liefert Speicher für Einfamilienhäuser und kleine bis mittlere Unternehmen.
Da SENEC auch als Stromhändler fungiert, bietet das Unternehmen ihren Kunden eine „Strom-Cloud“. Damit kann man im Winter eine ähnliche Menge Windstrom günstig einkaufen, wie man im Sommer Solarstrom eingespeist hat.
Kreisel, die drei innovativen Brüder aus Österreich, bauen mit dem Mavero einen besonders innovativen Speicher.
Auch die verschiedensten Fahrzeuge wurden von Kreisel schon als Prototyp elektrifiziert.

Kostal, eigentlich ein Autozulieferer liefert seit Jahren hervorragende Wechselrichter und Speichersysteme.

Kleinwindanlagen sind eine hervorragende Möglichkeit, eine Solaranlage zu ergänzen. Mit ihnen kann man auch bei Dunkelheit seinen eigenen Strom erzeugen. Die Konfiguration ist komplexer als bei einer PV-Anlage. So steigt z.B. die Energie des Windes kubisch mit der Windgeschwindigkeit. Das öffentliche Baurecht spielt hier viel stärkter mit, als bei PV-Anlagen. Kleinwindanlagen bis zu 50 kW könnten das Salz in der PV-Suppe werden.
Unterm Strich kann sagen, die Messe war äußerst informativ und zu neuen Gedanken anregend. So hat sich der Besuch mit Sicherheit gelohnt. So Gott will, werde ich die Intersolar im nächsten Jahr wieder besuchen.

Frohburg im Juni 2018

Hans-Jörg Köhler