Bitumenkorrosion wird eine Korrosionsart genannt, die immer wieder an Flachdächern zu beobachten ist. UV-Strahlung wirkt auf Bitumendichtungsbahnen ein, wodurch es zu Oxidationen einzelner Bestandteile kommt. Bei geringen Niederschlägen (Sprühregen, Tau, Nebel,) bilden diese Oxidationsprodukte starke Säuren. Bei starken Niederschlägen werden die Säuren soweit verdünnt und weggespült, dass sie keinen Schaden anrichten.
Diese Säuren zerstören unterhalb der Dichtung angeordnete Metallteile. Insbesondere Zink oder verzinkte Bauteile werden geschädigt.
Allerdings tritt Bitumenkorrosion auch an Stellen auf, an denen sich im Wasserlauf oberhalb der geschädigten Bauteile gar kein Bitumen befindet.
Saure Ablagerungen aus der Luft, oftmals aus den Abgasrohren eigenen Heizungen, lagern sich auf Flachdächern ab. Sobald geringe Mengen Wasser hinzu kommt bilden sich auch hier Säuren, welche Metallbauteile zerstören können. Dies tritt besonders nach längeren niederschlagsfreien Perioden auf. Aus meiner Sicht bezeichnet der Begriff „Tropfkorrosion“ den Vorgang besser als der gebräuchliche Begriff „Bitumenkorrosion“.
Vereinzelt wurde der Vorgang auch schon an mit Schiefer oder Faserzementplatten gedeckten Dächern beobachtet.
So ist es anerkannter Stand der Technik, zumindest an Flachdächern, Metalldachrinnen innen zu streichen. Dies gilt ebenso für Fallrohre. Jedoch ist mir kein Anbieter bekannt, der innenbeschichtete Fallrohre anbietet. Im Zweifel sollte dann eher Kunststoff verwendet werden.