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Wer sich für eine Ausbildung zum Dachdecker entscheidet, trifft eine gute Wahl. Denn abgesehen von den vielen handwerklichen Fähigkeiten, die den angehenden Gesellen während der Lehrzeit vermittelt werden, verspricht der Dachdeckerberuf eine langfristige Perspektive in einer krisensicheren Branche. Damit die Ausbildung von Anfang erfolgversprechend verläuft und in allen Bundesländern einheitlichen Maßstäben gerecht wird, gibt es den sogenannten Rahmenlehrplan. Er wurde von der „Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder“ beschlossen und sodann auf die entsprechende bundeseinheitliche Ausbildungsordnung abgestimmt.

 

Rahmenlehrplan für die Dachdeckerausbildung: Die Voraussetzungen

Als Voraussetzung für die Aufnahme einer Ausbildung gilt mindestens der Hauptschulabschluss bzw. ein vergleichbarer Abschluss. Im Rahmenlehrplan werden einige Anforderungen beschrieben, die für Dachdeckerlehrlinge mindestens erfüllt sein müssen. Ziel ist der erfolgreiche Abschluss der praktischen Ausbildung sowie der Berufsschule. Grundsätzlich gilt der Rahmenlehrplan in allen Bundesländern. Zugleich ist aber auch die Umsetzung durch eigene, länderspezifische Lehrpläne möglich, sofern die Grundsätze der jeweiligen Ausbildungsordnung eingehalten werden. In jedem Fall erfüllen die involvierten Berufsschulen sowie die jeweiligen Ausbildungsbetriebe während der dualen dreijährigen Lehrzeit einen gemeinsamen Bildungsauftrag.

 

Lernfeld 1: Ausbildung zum Dachdecker als Grundlagenerwerb

Wie andere Ausbildungsberufe auch, umfasst die Lehre des Dachdeckerhandwerks verschiedene Lernfelder. So wird im ersten Ausbildungsjahr beispielsweise vermittelt, wie Baustellen eingerichtet werden. Hierzu gehört die Analyse baulicher und örtlicher Zustände. Rationelles Arbeiten soll ebenso erlernt werden, wie das Zusammenspiel der am Bau beteiligten Fachfirmen. Auch Verkehrssicherungsmaßnahmen, Unfallverhütungsvorschriften und Fragen des Umweltschutzes werden thematisiert.

 

Lernfeld 2: Ausbildung zum Dachdecker rund um Dachflächen und Dachziegel

Im Lernfeld 2 eignen sich die angehenden Gesellen die Fähigkeit an, Dachflächen mit Dachziegeln und Dachsteinen zu decken. Auch die Feststellung der Kundenbedürfnisse und die örtlichen Gegebenheiten (z. B. der Dachgeometrie) werden hier erlernt. Eine Ausbildung zum Dachdecker zu absolvieren, bedeutet also immer auch, planen, projektieren und prüfen lernen.

 

Lernfeld 3: Ausbildung zum Dachdecker ganz praktisch

Im Lernfeld 3 wird es dann ganz praktisch: Die Ausbildung zum Dachdecker erfolgt hier vor allem mit den Händen. So gehört etwa das Mauern einschaliger Baukörper dazu. Auch die Nutzung geeigneter Werkzeuge steht während dieses Ausbildungsabschnittes im Mittelpunkt. Zudem informieren sich die Lehrlinge über die jeweilige Funktion gemauerter Baukörper und lernen künstliche Mauersteine kennen. Auch verschiedene Mauermörtel sind ein Thema. Und schließlich geht es um die sogenannte Herstellungsplanung. So wird in der Ausbildung zum Dachdecker der einschalige gemauerte Baukörper unter die Lupe genommen. Am Schluss steht die Prüfung der erfolgten Arbeiten.

 

Lernfeld 4: Ausbildung zum Dachdecker mit Stahlbetonbauteilen

Während der Zeit im Lernfeld 4 geht es unter anderem um die Herstellung von Stahlbetonteilen. Ausgehend von den Grundstoffen (z. B. Zement, Wasser, Gesteinskörnungen) sowie den Bewehrungen (Betonstabstähle, Betonstahlmatten) und schließlich den verschiedenen Schalungsarten (Brettschalung u. a.) werden Fertigkeiten wie das Einbringen einer Bewehrung oder das direkte Herstellen von Beton erlernt.

 

Lernfeld 5: Ausbildung zum Dachdecker im Umgang mit Holz!

Wenn sich die Auszubildenden im Lernfeld 5 befinden, haben sie eine große Nähe zum Naturwerkstoff Holz. So wird von den Lehrmeistern vermittelt, wie eine Holzkonstruktion gebaut wird, welche Planungen dafür im Vorfeld nötig sind und was es hinsichtlich der Standfestigkeit zu beachten gibt. Zudem erfahren die angehenden Gesellen eine Menge über die verschiedenen Holzarten und setzen sich mit ökologischen Fragestellungen auseinander.

 

Lernfeld 6: Ausbildung zum Dachdecker im Bereich der Bauteilbeschichtung

Die Beschichtung und Bekleidung von Bauteilen gehören zu den wesentlichen Inhalten des Lernfeldes 6. Hier geht es sowohl um gestalterische Aspekte als auch um die Eigenschaften der verschiedenen Materialien. Eine wichtige Rolle spielen auch Fragen der Wärmedämmung, des Schutzes vor Feuchtigkeit und der Schallübertragung. Das gemeinsame Reflektieren der Herstellungsprozesse bezüglich der Oberflächenqualität kommen genauso zur Sprache wie die Sicherstellung einer langen Haltbarkeit.

 

Vielschichtig, spannend und umfangreich

Wie Sie sehen beinhaltet sowohl der Beruf an sich als auch die Ausbildung viel mehr als „ein paar Ziegeln nebeneinander zu legen“. Ganz im Gegenteil: Als Dachdecker hat man ein wirklich spannendes und breites Aufgabenspektrum und ermöglicht das Wohnen und Leben unter einem soliden und sicheren Dach.
Bis dahin gilt es, sich die Inhalte theoretisch und praktisch anzueignen. Mittels des Rahmenlehrplans werden alle Themen aufgegriffen und gelehrt, sodass Sie als Profi aus der Ausbildung kommen.

Im folgenden Beitrag nehmen wir Sie in das zweite Lehrjahr mit, denn hier kommen weitere spannende Lehrinhalte hinzu.

Übrigens: In einem älteren Artikel geben wir Ihnen tiefere Einblicke in die Ausbildung in unserem Fachbetrieb. Wir freuen uns sehr, mit unserer Liebe zur Dachdeckerei die regionale Wirtschaft zu unterstützen!

Haben Sie Fragen rund um das Berufsbild oder die Ausbildung zum Dachdecker? Scheuen Sie nicht uns anzurufen oder uns über unser Kontaktformular zu kontaktieren, wir freuen uns auf Ihre Fragen!

Ihr Team von Bedachungen Köhler