Der Begriff „Dachkonstruktion“ wird im Allgemeinen sowohl für das Tragegerüst als auch für das Tragewerk eines Daches verwendet. Beide Arten der Dachkonstruktion sorgen dafür, dass sich anfallende Lasten (wie beispielsweise Schnee oder starker Wind) ohne Gefahren für das Dach auf die tragenden Elemente des Gebäudes ableiten lassen. Weiterhin ist die Dachkonstruktion elementarer Träger der Dachdeckung. Vereinfacht könnte auch gesagt werden: Dachdeckung + Dachkonstruktion = Dach. Die für eine Dachkonstruktion häufig noch verwendete Bezeichnung „Dachstuhl“ hingegen ist streng genommen nicht korrekt, denn beim Dachstuhl handelt es sich lediglich um einen Teil der Dachkonstruktion.
Damit Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Dachkonstruktionen machen können, stellen wir Ihnen nachfolgend die gängigsten Varianten vor.
1. Das Sparrendach
Das Sparrendach ist eine klassische und effiziente Konstruktion, die sich oft vor allem bei Satteldächern findet. Sparrendächer sind schnell errichtet, denn hier werden jeweils nur zwei Sparren wie Schenkel zu einem Dreieck verbunden. In der Dachspitze (dem Dachfirst) treffen sich beide Sparren und stützen sich auf diese Weise gegenseitig. Je nach gewünschter Dachform kann die Neigung beider Sparren in einem Bereich von 30 bis 90 Grad liegen.
Gut zu wissen: Beim Sparrendach ist eine maximale Gebäudetiefe von acht Metern realisierbar. Bei größeren Gebäuden wäre die Belastung zu hoch und die Tragfähigkeit des Daches nicht mehr gewährleistet.
2. Das Kehlbalkendach
Das Kehlbalkendach stellt eine Erweiterung des Sparrendaches dar. Bei ihm werden an der Unterseite des Dachfirsts horizontale Holzbalken als Querbalken verbaut. Diese Balken verbinden die schräg stehenden Sparrenpaare und stützen sie. Auf diese Weise kann die Spannweite des Daches ausgedehnt und die Tragfähigkeit merklich erhöht werden.
Gut zu wissen: Die Sparren-Enden sollten beim Kehlbalkendach gegen die First 3,5 freitragende Meter nicht überschreiten.
3. Das Pfettendach
Das Pfettendach bildet gleichermaßen die Form eines Satteldaches mit dreieckiger Form. Anstatt sich gegenseitig zu stützen, liegen die Dachsparren hier allerdings auf waagerechten Längsbalken, den sogenannten Pfetten. Diese Pfetten sind es dann, die die gesamte Dachlast tragen. Für gewöhnlich sind fünf derartiger Pfetten vorhanden: eine sogenannte Firstpfette und jeweils zwei Fuß- und Mittelpfetten.
Gut zu wissen: Grundsätzlich kann ein Pfettendach unabhängig vom Grundriss des Gebäudes errichtet werden. Beim Bau werden die Pfetten fest mit dem Giebel-Gemäuer verbunden und die Sparren sodann darauf befestigt. Ferner können die Sparren auch versetzt ausgerichtet sein und müssen nicht in jedem Fall paarweise angeordnet werden.
4. Das Flachdach
Flachdächer sind als mehrschichtiger Dachaufbau ohne oder nur mit einem geringen Gefälle von 2 bis 5 Grad realisierbar. Hier kann die Dachkonstruktion zugleich die Balkenlage oder auch die Stahlbetonplatte der obersten Geschossdecke sein. Die beim Flachdach verwendete Tragschicht wird aus einer kompakten Unterkonstruktion (zumeist Stahlbeton) gefertigt oder kommt als leichtes und biegeweiches Gerippe aus Holz, Stahl bzw. Stahlbeton mit einer oberseitigen Trageschicht aus Holz oder Trapezblechen daher. Die Schicht für das Dachgefälle besteht zumeist aus Normalbeton oder aus Bitumen und ist direkt über der Stahlbetondecke angeordnet.
Das richtige Dach finden
Dachkonstruktion ist nicht gleich Dachkonstruktion. Wie Sie anhand der vorgestellten Varianten sehen konnten, sind für eine passende Bedachung mancherlei Aspekte zu beachten. Da die richtige Dachkonstruktion aber ausschlaggebend für die gesamte Statik eines Gebäudes ist, kann es bei fehlerhafter Ausführung oder einer falsch gewählten Dachkonstruktion zu schwerwiegenden Folgen kommen. Welches Dach für Ihr Haus letztlich das passende ist und wie die Errichtung am besten realisiert werden kann, sollten Sie daher unbedingt mit einem Experten besprechen. Gerne sind wir für Sie da und stehen Ihnen bei Fragen zu Ihrem Dach oder auch bei der Planung eines neuen Daches zur Verfügung.