Gleich zu Beginn des Jahres fegte der Orkan Friederike über weite Teile Deutschlands. Der Zugverkehr wurde eingestellt, Bäume wurden entwurzelt, in weiten Gebieten fiel der Strom aus. Auch zahlreiche Dächer wurden abgedeckt.
Fast auf den Tag genau 10 Jahre nach Kyrill verschaffte dieser Sturm den Dachdeckern viel Arbeit.
Und das, wo die Auftragsbücher der Branche ohnehin gut gefüllt sind. Der Verwaltungsaufwand für einen kleinen Sturmschadenauftrag ist fast so hoch wie für ein mittleres Dach.
Nach Inspektion und Beratung muss auftragsbezogen erfasst werden und schließlich die Rechnung geschrieben werden. Oftmals verlangen Versicherungen eine aufwändige Bilddokumentation, welche zusätzlich Kosten verursacht.
Die vom Sturm betroffenen Gebiete waren diesmal nicht so groß wie bei Kyrill. Die gemessenen Spitzengeschwindigkeiten waren jedoch bei Friederike höher. So überrascht die geschätzte Schadenshöhe von ca.1 Mrd. Euro nicht.
Nach Kyrill wurden die Fachregeln des deutschen Dachdeckerhandwerks den erhöhten Anforderungen an die Windsogsicherung angepasst. So müssen Ziegeldächer seit 2012 bedeutend stärker verklammert werden. In den letzten Jahren wurden die Vorschriften zur Befestigung der Deckunterlagen verbessert.
Es ist erkennbar, dass Dächer, die nach der Fortschreibung der Fachregeln eingedeckt wurden, weniger von Sturmschäden betroffen sind als ältere Dächer.
In unserem Unternehmen sind ca. 20 Mitarbeiter im Einsatz, um Sturmschäden zu beseitigen. Drei Meister sind damit beschäftigt, die Einsätze zu koordinieren.
Trotz aller Wichtigkeit der Sturmschäden können wir auch die laufenden Aufträge nicht vernachlässigen. Das Wetter spielt glücklicherweise noch mit. So hoffen wir, in absehbarer Zeit allen Kunden, welche uns nach dem Sturm Ihr Vertrauen geschenkt haben, wieder ein sicheres Dach über den Kopf zu verschaffen.
Frohburg, den 27.01.2018
Hans-Jörg Köhler