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Bei der diesjährigen Sachverständigen-Tagung des deutschen Dachdeckerhandwerks im Oktober waren Terrassen eines der beherrschenden Themen.
Terrassen sind komplexe Bauteile, bei denen zwei oder gar vier Gewerke kooperativ zusammen arbeiten müssen, um den gewünschten Erfolg zu erreichen.

 

Terrassenplanung ohne Dachdecker? Keine gute Idee!

Für eine fachgerechte und hochwertig umgesetzte Terrasse benötigt es einen guten Planer, der die Fachinteressen der einzelnen Gewerke koordiniert.
Das wichtigste Gewerk an einer Terrasse ist tatsächlich der Dachdecker. Warum? Ganz einfach: Die Dichtung muss funktionieren.
Zwischen der Tragschale und der Dichtung muss in der Regel eine Dämmschicht angeordnet werden. Funktioniert diese nicht, geht Heizenergie verloren und in den Räumen unter der Terrasse können durch Kondensatausfall unschöne Flecken entstehen.
Auch an die Dampfsperre bestehen höhere Anforderungen als bei einem „normalen“ Flachdach.

Die Dämmschicht wird regelmäßig als Gefälldämmschicht ausgebildet. Gefälle ist bei Terrassen sehr wichtig. Die Dichtung sollte mit einem Gefälle von zwei, der Belag mit einem Gefälle von einem Prozent ausgebildet werden. Anschlüsse müssen entsprechend den anerkannten Regeln der Technik — das bedeutet mit einer Anschlusshöhe von 15 cm — ausgebildet werden. Dies bedeutet, dass die Terrasse 15 cm tiefer angeordnet wird als der Türaustritt. Mit dieser Stufe wird es kompliziert. Hier kollidieren die anerkannten Regeln der Technik mit den Anforderungen des Marktes. Ein Sachverhalt, der mir in meinem Berufsleben in einer solchen Form noch nicht begegnet ist. So wird sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich immer öfter barrierefrei gebaut.
Aber auch ohne geforderte Barrierefreiheit werden bodengleiche Austritte aus Gründen der Wohnqualität gefordert.

 

Die richtige Dichtigkeit trotz Barrierefreiheit

Wie soll aber verhindert werden, dass Niederschlagswasser vom Belag über die barrierefreie Tür in die Wohnräume läuft?
Allgemein gibt es hier keine Regellösung, somit sind solche Konstruktionen im baurechtlichen Sinne immer Einzelfallvereinbarungen. Verschiedene Fachverbände erarbeiten unter Federführung des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks ein „Verbändemerkblatt“, welches (vielleicht) einmal in die anerkannten Regeln der Technik implementiert wird.
Folgende Anordnungen des Merkblattes sollten schon heute berücksichtigt werden:

  • Ein Vordach über der Eingangstür, welches vor Spritzwasser schützt
  • Die Anschlüsse mit Flüssigkunststoff mit ausreichenden Fügebreiten versehen, insbesondere an der Tür
    Gefälle von der Tür weg ausrichten
  • Eine ausreichend große, mit einem Rost abgedeckte Rinne vor der Tür. Diese Rinne sollte mit einem Stichkanal an die Entwässerung angeschlossen werden
  • Gegebenenfalls, und wenn baulich möglich, sollte an der Innenseite der Tür eine Rinne angeordnet und diese an die Innenentwässerung angeschlossen werden

Wie Sie sehen ist und bleibt ein bodengleicher Austritt auf eine Terrasse immer ein kompliziertes Bauteil. Als spezialisertes Dachdeckerunternehmen mit über 150 jahrelanger Erfahrung stehen wir Ihnen gerne für alle Angelegenheiten rund um Ihr Dach oder Ihre Terrasse gerne zur Verfügung!
Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular oder telefonisch unter 034348 / 519 15.

Wir sind gerne für Sie da!

 

Frohburg im November 2021

Hans-Jörg Köhler